Erklärung der Konzertina-Tabulaturen


Grundsätzlich:
Tabulaturen beschreiben die Aktionen, die man am Instrument machen muss, nicht die Musik, die erklingt!
Also: "Drücke den ersten Knopf auf der C-Reihe und presse den Balg zusammen" statt: "Spiele ein tiefes C".

Tabulaturen gelten in der Regel nur für das Instrument, für das sie geschrieben wurden. Hier: eine Deutsche CG-Konzertina!
Aber: Man kann auch eine andere Deutsche Konzertina nehmen (z.B. eine GD-Konzertina). Es ertönen dann aber nicht mehr die dargestellten Noten, sondern die Melodie in einer anderen Tonart (im Beispiel: eine Quinte tiefer). Das gibt nur dann ein Problem, wenn man mit anderen zusammenspielen will.

Hier werden zwei Möglichkeiten vorgestellt, die Aktionen der Hände zu notieren.

Die erste werde ich den Notenblättern der KonzertinaNetz-Melodien nach und nach hinzufügen.
Ich habe dazu einen "KonzTab.ttf" Zeichensatz erstellt, den Sie auf der Seite "Freeware" herunterladen können.

Die zweite Möglichkeit habe ich auf der Homepage nicht weiter verfolgt. Sie stellt eine interessante Möglichkeit dar, wie man sich selber eine Tabulatur schreiben kann, ohne die Noten abmalen zu müssen. (d.h. handschriftlich bzw. mit Textprogramm oder Schreibmaschine).

1. Tabulatur im Notenprogramm:

Die obere Zeile (Notenzeile und TAB-Zeile!) steht für die rechte Seite der Konzertina (höhere Töne).
Die untere Zeile (Notenzeile und TAB-Zeile!) steht für die linke Seite der Konzertina (tiefere Töne).
Ein "D" vor der Ziffer zeigt die Balgbewegung "Druck" an, ein "Z" steht für Zug.
Hochgestellte Ziffern (1 bis 5) stehen für die 5 Knöpfe der C-Reihe(1 ist der tiefste Ton).
Tiefgestellte Ziffern (1 bis 5) stehen für die 5 Knöpfe der G-Reihe(1 ist der tiefste Ton).
Die Länge der Töne muss man den Noten entnehmen!


Hier als Beispiel der Anfang des Belgischen Walzers:

Tabulatur
Auf der rechten Seite wird die Melodie gespielt, links eine Walzer-Harmoniebegleitung.
Im dritten Takt der Melodiestimme muss man das tiefe D auf der der C-Reihe spielen!

(Die Tabulatur wurde mit Hilfe des Zeichensatzes "konztab.ttf" als "Liedtext" in das Notenprogramm geschrieben!)

2. Tabulatur ohne Noten:

Eine Tabulatur, die sich bei der Notation der Notenwerte an der "tonic sol-fa"-Notation orientiert, die in englischsprachigen Ländern von Sängern genutzt wird.
Diese Tabulatur kommt völlig ohne Noten aus!

 Zeichen:
 Erklärung:
Balg:
 d, z
 "d" = Druck, "z" = Zug
Tasten:
C: 1,2,3,4,5
G:          
die fünf Ziffern in der jeweils oberen Zeile stehen für die Tasten der C-Reihe (tiefer Ton = "1")
"12" steht natürlich für T1 und T2 gleichzeitig, nicht für T12, die es nicht gibt!
C:          
G: 1,2,3,4,5
die fünf Ziffern in der jeweils unteren Zeile stehen für die Tasten der G-Reihe (tiefer Ton = "1")
Takt:
 |
der Takt wird durch "|" begrenzt
 :
die Taktschläge (in der Regel 1/4) werden durch ":" abgegrenzt
 ,
ein "," unterteilt die Taktschläge (z.B. im 3/4-Takt eine 4tel in zwei 8tel Noten).
 ;
ein ";" unterteilt noch einmal (also eine 8tel in zwei 16tel Noten)
-
wird ein Ton über mehrere Schläge gehalten,  ersetzt ein "-" Balgbewegung und Knopfnummer.

Beispiel: Belgische Walzer
 Takt mit drei 4tel-Noten!
 Halbe Note!
C-Reihe!
8tel-Noten!
R:
C|
G|
   :
d2 :
    :
d1  :
    |
d2  |
   :
z2 :
    :
 -  :
    |
d1  |
   :
z1 :
z2  :
    :
    |
z1  |
      :
d1,z1 :
      :
d1,z2 :
    |
d1  |
L: C|
G|
   :
d1 :
    :
d23 :
    |
d23 |
   :
z1 :
    :
z23 :
    |
d23 |
   :
z1 :
    :
z23 :
    |
z23 |
      :
d1,   :
      :
d23   :
    |
d23 |

Diese Tabulatur kann außer mit der Hand auch mit jedem Textprogramm geschrieben werden! Man muss dann eine Schrift mit fester Buchstabenbreite verwenden, damit die Taktzeichen in den verschiedenen Zeilen untereinander stehen.